Was ist eigentlich Reittherapie?
Reittherapie oder auch therapeutisches Reiten ist eine ganzheitliche Therapieform. Das heißt, dass Körper und Geist auf vielfältige Weise angesprochen und gefördert werden.
Sie beugt vor, lindert, hilft zu sich selbst zu finden, stärkt das Selbstbewusstsein sowie das Vertrauen in sich selbst und Andere. Die Balance, Motorik und Beweglichkeit wird ebenfalls positiv beeinflusst.
Nicht zu vergessen: Es macht Spaß!
Wichtig ist auch, dass nicht nur das Reiten einen großen Teil dieser Therapie ausmacht, alles rund um das Pferd, z. B. putzen und kuscheln, sowie Übungen am und mit dem Pferd bereichern diese Therapie. Der Kontakt zum Tier ist somit immer gegeben.
Es werden pädagogische, psychologische, psychotherapeutische, rehabilitative und sozial-integrative Maßnahmen mit dem Medium Pferd umgesetzt.
In der Reittherapie gibt es 3 Spaten:
♦ Hippotherapie
♦ Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd
♦ Reiten als Sport für Behinderte
Die Hippotherapie lässt sich als Krankengymnastik auf dem Pferd beschreiben. Hier werden mit Menschen, die Lähmungen, Spastiken oder Amputationen haben Übungen gemacht, die die Haltungs-, Gleichgewichts und Stützreaktion trainieren, sowie die Regulierung der Muskelverspannung fördert.
Das Gangbild des Pferdes wirkt sich positiv auf die Psyche des Menschen aus und erleichtert im Anschluss die Beweglichkeit.
Die Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd ist ganzheitlich und individuell. Menschen mit Lernstörungen, Verhaltensauffälligkeiten, psychischer Erkrankung und Behinderung werden hier besonders gut angesprochen.
Hier wird auch die soziale Entwicklung gefördert, Ängste werden bearbeitet, Frustration wird erleichtert, Konzentration und Kooperation wird gestärkt.
Das Reiten als Sport für Behinderte ist der Einstieg in den Reitsport für Personen mit einer Behinderung. Das Pferd kann viele Einschränkungen des Reiters ausgleichen.
Für wen ist die Reittherapie geeignet?
Reittherapie ist für alle da!
Aber vor allem für Kinder und Jugendliche (natürlich auch Erwachsene) mit Verhaltensauffälligkeiten, sozialer Benachteiligung und geistiger Behinderung.
Auch Personen mit neurologischen Erkrankungen (Schlaganfall, MS) finden hier genau die richtige Therapieform.
Autismus und ADS/ADHS können mit dem Medium Pferd gut therapiert werden.
Besonders interessant ist die Reittherapie für Menschen, die therapiemüde sind oder auch bei denen andere Therapieformen stagnieren.
Warum das Medium Pferd?
Das Pferd kommuniziert klar und braucht Regeln und Grenzen.
Allein die Wärme und der Geruch des Tieres lösen bei uns Menschen ein positives Gefühl aus. Der Kontakt zum Pferd motiviert die Klienten über sich hinaus zugehen und sie sind motivierter als in anderen Therapieformen.
Durch das Fell und die Mähne, sowie die Hufe wird auch die taktile Wahrnehmung aktiviert und schon beim Putzen wird die Motorik gefördert.
Die Bewegung des Pferdes beeinflusst den Gleichgewichtssinn positiv. Außerdem wirkt sie Angst lösend und lockernd.
Es entsteht eine besondere und vertrauensvolle Beziehung zwischen KlientIn, Pferd und TherapeutIn, welche es in keinem anderen Bereich gibt. Dies erleichtert das Aufarbeiten und Aufbauen verschiedener Themen enorm.
Pferde strahlen eine Ruhe aus, die sie auch von uns Menschen einfordern.